Emanuel Lasker ist bis heute der einzige Deutsche, dem es gelang, Schachweltmeister zu werden. Diesen Titel hatte er 27 Jahre inne und somit länger als jeder andere Schachweltmeister. Für diese einmalige Leistung wurde er in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen.
Gegen den Willen der Eltern erlernte Emanuel Lasker das Schachspiel von seinem Bruder in einem Alter von 12 Jahren. Die Eltern waren der Meinung, dass das Schachspiel ihn zu sehr von seinen Schulpflichten abhält.
Vieles hat sich seit der Zeit von Emanuel Lasker geändert. Inzwischen haben Eltern und Pädagogen erkannt, dass Schach für Kinder förderlich ist. Schach fördert eben die Entwicklung in der Breite und dies ohne Schubladendenken.
Hier setzt die pädagogische Initiative „Schach für Kids“ an, die sich zur Aufgabe gemacht hat, Kinder im Elementar- und Primarbereich, also im Alter von 3-10 Jahren, mit dem Hilfsmittel Schach, deren Entwicklung zu fördern.
Eigentlich steht „Schach für Kids“ und Emanuel Lasker im krassen Gegensatz. Die einen sorgen dafür, dass Kinder bereits im Alter von 3 Jahren spielend Schach erlernen, um allgemein ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten zu verbessern. Der andere wurde früh Schachprofi, weil er mit dem Schach Geld verdienen konnte und später sogar Schachweltmeister.
Es zeigt, wie sich die Gesellschaft seit Emanuel Lasker weiterentwickelt hat. Dabei ist es erst 15 Jahre her, dass der Autor dieser Zeilen die pädagogische Initiative „Schach für Kids“ gegründet hat. Und was für schwierige Zeiten waren das und was konnte die Initiative in dieser kurzen Zeit alles bewegen.
Schach wurde auch zuvor schon in Kindergärten gespielt und sei es um wie z.B. in der Sowjetunion, neue Talente für den Profisport zu entdecken. Schließlich war dort Schach Nationalsport Nr. 1, war Schulfach und konnte studiert werden.
Am Anfang musste sich „Schach für Kids“ noch gegen starres Denken durchsetzen. Sei es bei den Pädagogen/-innen oder den Schachorganisationen. „Wie kann man Kindern in dem Alter Schach beibringen?“ hieß es. Inzwischen gab es für diese Umsetzung höchste Auszeichnungen.
Was macht also „Schach für Kids“ anders? Wir setzen das Schachspiel als pädagogisches Hilfsmittel ein. So wird es z.B. ganzheitlich eingesetzt. Kommt beim Erlernen der Gangarten der Turm dran, beschäftigen sich die Kinder mit Burgen und Schlösser, kommt der Bauer dran, kann man sich mit dem Bauernhof beschäftigen.
Drumherum wird zum Thema gebastelt, gemalt, Geschichten erfunden, Schachverkleidungen gebastelt, Theaterstücke gespielt, Schachspiele aus den verschiedensten Materialien (Holz, Stein, Plastik, Müll usw.) gebastelt, Lebendschach gespielt.
„Schach für Kids“ sorgt hier für einen kreativen roten Faden mit dem Thema Schach.
Auch gibt „Schach für Kids“ den Kindergärten die Möglichkeit, Begabungen bis hin zur Hochbegabung festzustellen. So konnten viele Kinder, die sich auffällig verhalten haben, als Hochbegabte erkannt worden. Diese waren ohne Schach unterfordert. Übrigens, auch Emanuel Lasker war hochbegabt.
Hinzu kommt, dass wir eine neue Lehrmethode entwickelt haben, das „Chipschach“. Diese sorgt dafür, dass Kinder nicht überfordert werden.
So wie Emanuel Lasker das Schachspiel von seinem Bruder erlernt hat, so erlernen es die meisten Kinder ebenfalls von einem Familienmitglied. Meistens ist es der Vater oder der Opa, der das Schachspiel erklärt. Und damit man mit dem Kind spielen kann, muss man zunächst alle Gangarten vermitteln.
Die Figuren werden aufgebaut und los geht es. Nach wenigen Zügen verliert mindestens das Kind die Übersicht und siehe da, der Vater bzw. Opa gewinnt. Und so kommt es, dass das Schachspiel schnell im Regal verschwindet. Das erklärt vielleicht auch, warum 19 Millionen Deutsche die Schachregeln beherrschen aber nur 91.000 davon in einem Schachverein spielen.
Die Methode Chipschach sorgt dafür, das mit nur einer einzigen Figur gespielt werden kann. Die Spielfläche bleibt dabei für das Kind übersichtlich. Auch kann alleine oder mit Gegner gespielt werden. Diese einzigartige Methode sorgt dafür, dass sogar Kinder im Alter von 2,5 Jahren das Schachspiel erlernt haben. Die Chipschachregeln sind zu finden unter https://schach-fuer-kids.de/chipschach/
Emanuel Lasker hat sicherlich das Kind in sich bewahrt. Er war eine Spielernatur. Neben Schach spielte er gerne Go, Dame aber auch Bridge. Er erfand Spiele wie „Das verständige Kartenspiel“ oder das „Brettspiel der Völker“ und gründete eine „Schule der Verstandesspiele“. Auch beabsichtigte er, ein Buch mit dem Titel „Die Psychologie des Spielers“ zu veröffentlichen. Spielen war sein Leben, wie bei den Kindern im Kindergarten.
Hierzu passen vielleicht noch folgende Zitate:
„Bildung im Schach muss eine Ausbildung in unabhängigem Denken und Urteilsvermögen sein. Schach darf nicht auswendig gelernt werden, einfach weil es nicht wichtig genug ist.“
Emanuel Lasker, Schach-Weltmeister
„Wenn man Schach schon so lange spielt wie ich, dann ist das gar nicht sooo kompliziert.“
Thjis (6 Jahre) „Schach für Kids“-Kind