Eine einzigartige und innovative Initiative feiert heute am 04. Oktober 2020 seinen 15. Geburtstag. Das „Spiel der Könige“ zu erlernen, ist ein angenehmer Nebeneffekt des pädagogischen Programms von „Schach für Kids“ (SfK).

Ziel der Initiative ist, spielerisch die individuelle Entwicklung von Kindern ab 3 Jahren zu fördern. Das wird mit einem weltweit einzigartigen Konzept gemeinsam mit den Kita- oder Grundschulpädagogen umgesetzt. Diese müssen das Spiel nicht können. Für das spielerische Lernen und Fördern gemeinsam mit den Kindern, bringt die Initiative alles mit. So ist aus der eigenen wissenschaftlichen Studie „Schach im Kindergarten“ eine Lehrmethode, sondern auch die eigens erstellten Spiel- und Lehrmaterialien entstanden.

In den 15 Jahren hat SfK über 2.100 Bildungseinrichtungen mit der eigenen Lehrmethode ausgestattet und dies nicht nur in Deutschland. Dabei wurden über 2.300 Pädagogen in Seminaren ausgebildet und dies zum Wohle von weit über 125.000 Kindern. Unterstützt wurde die Initiative von über 60 Unternehmen und Stiftungen. Als Beispiel sei IBM, die NRW-Bank, die Stiftung Mercator und über 16 Sparkassen genannt.

Was für eine Erfolgsgeschichte. Dem unermüdlichen Einsatz des Initiators Ralf Schreiber ist es zu verdanken, das Schach als pädagogisches Hilfsmittel Einzug in die Kindergärten gefunden hat. Natürlich hat es schon zuvor Schach in vereinzelten Einrichtungen gegeben, aber nicht als pädagogisches Programm, sondern als Schachunterricht. Vermutlich ist die Initiative auch die Erste, die eine pädagogische Schach-Lehrmethode in Berufsschulen den angehenden Sozialpädagogen vermittelt hat.

Inspiriert wurde Ralf Schreiber von seiner Tochter Sarah, die im Alter von 2,5 Jahren das Schachspiel erlernen wollte. Dies ist jetzt 17,5 Jahre her und Ralf Schreiber setzte hierzu als Hilfsmittel „Smarties“ ein. Wurde die Gangart richtig umgesetzt, durften die sich auf dem Feld befindlichen Schokolinsen auch gegessen werden. Die Entwicklungsschübe die dann Sarah durch das Schachspiel erfahren hat, brachte Ralf Schreiber dann vor 15 Jahren auf die Idee zu prüfen, ob dies auch in der Breite zum Erfolg führt.

Er überzeugt in seiner Region den Landrat Dr. Arnim Brux, einen Großversuch im Ennepe-Ruhr-Kreis durchzuführen. Die Ergebnisse die in einem Jahr in 157 Kindergärten erzielt wurden, fanden weltweite Beachtung. Dies führte dazu, dass im Anschluss mit einer der angesehensten Stiftungen in Deutschland, der Stiftung Mercator, mit dem Thema „Schach im Kindergarten“ eine wissenschaftliche Studie durchgeführt wurde. Die pädagogischen Ergebnisse waren erstaunlich. Nicht die für Schach typischen Merkmale standen im Vordergrund, sondern die Sprachentwicklung und das Sozialverhalten waren die zuerst zu nennenden Faktoren, die die Kinder bereits ab 3 Jahren in der Entwicklung fördern. Selbst das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat in einem großen Bericht über den Einsatz von SfK über die damit verbundene Sprachförderung berichtet. Außerdem wurde die SfK-Lehrmethode vom Weltunternehmen IBM in eine digitale Form gebracht.

Aufmerksamkeit erzielte die Initiative auch durch diverse Aktionen. So konnte SfK den dreifachen Schach-Weltmeister Vladimir Kramnik für eine Simultan-Veranstaltung in einem Kindergarten gewinnen. Eine einmalige Veranstaltung. Sehr erfolgreich war auch die im letzten Jahr durchgeführte Lebendschach-Veranstaltung in der Hattinger Altstadt.

Kindergarten- und Grundschulkinder bastelten die Verkleidungen als Schachfiguren und spielten dann auf einem 6×6 Meter großem Schachbrett unter dem Beifall der Zuschauer einige Schachpartien. Zu finden ist die Initiative auch auf diversen Spielemessen, auf der Kieler Woche sowie vielen anderen Veranstaltungen.

Die Projekte von SfK werden im gesamten Bundesgebiet umgesetzt. Daher vergibt SfK sogenannte Gebiets-Schirmherrschaften an Repräsentanten von Gemeinden, Städte, Landkreise und Bundesländer. Für Deutschland ist dies Prof. Dr. Robert K. Frhr. von Weizsäcker, Ehrenpräsident des Deutschen Schachbundes.

Des weiteren hat es für SfK und dem Initiator Ralf Schreiber viele Ehrungen gegeben. So wurde er mit seiner Tochter Sarah vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier ins Schloss Bellevue eingeladen. Die Staatssekretärin Andrea Milz lud zu einer Schachpartie in die NRW-Staatskanzlei ein. Ruhr-Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck ernannte Ralf Schreiber zum „Schutzengel für Kinder“ und der Deutsche Schachbund ehrte die Initiative mit der höchsten Auszeichnung dem „Deutschen Schachpreis“. Auch gab es fünf Nominierungen für den TalentAward Ruhr, dem größten Talentförderpreis des Ruhrgebietes sowie weitere Ehrungen.

Die Medien haben weltweit und ausgiebig über SfK berichtet. Es gab viele TV-, Radio und Zeitungsberichte sowie Interviews. So wurde eines davon mit dem Kindergartenkind Thijs geführt. Auf die Frage ob Schach für ein Kind in seinem Alter nicht viel zu schwer sei, antwortete er:

„Wenn man Schach schon so lange spielt wie ich, dann ist das gar nicht sooo kompliziert.“