Das Ruhrgebiet hat viele unentdeckte Talente: Junge Menschen, deren Fähigkeiten und Begabungen brach liegen, weil sie zu wenig gefördert werden. Hier setzt das Unternehmensbündnis Initiativkreis Ruhr mit seiner Bildungsinitiative TalentMetropole Ruhr an.
„Bei den TalentTagen Ruhr vom 3. bis 7. November 2014 zeigt erstmals in Deutschland eine gesamte Region, wo Talente zu finden sind und wie Nachwuchsförderung dank gezielter Bildungsangebote gelingen kann. Damit leisten die TalentTage Ruhr auch einen Beitrag zur Profilierung des Ruhrgebiets als attraktives Arbeits- und Lebensumfeld“, sagt Dirk Opalka, Geschäftsführer der Initiativkreis Ruhr GmbH.
Bildungseinrichtungen von der KiTa bis zur Hochschule, aus der Wirtschaft, kommunalen Einrichtungen oder Stiftungen präsentieren Aktivitäten der Talentförderung. Schauplätze sind sechs Städte im Ruhrgebiet: Bochum, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen und Mülheim an der Ruhr. Erreicht werden mit den TalentTagen insgesamt rund 1100 Schüler und Bildungsfachleute.
Höhepunkt ist die Verleihung des TalentAward Ruhr am Abend des 6. November 2014 im Essener ThyssenKrupp Quartier. Hier treffen sich Vertreter von Unternehmen sowie aus Politik, Gesellschaft und Bildung, um beispielhaft vier Personen zu ehren, die sich täglich in besonderer Weise für die Förderung von Talenten einsetzen. Für diesen Preis wurde auch die pädagogische Initiative „Schach für Kids“ nominiert.
„Bildung ist eine entscheidende Ressource für die Zukunft des Ruhrgebiets. Ein Schlüssel zum Erfolg unserer Region wird es sein, auch denjenigen Menschen den Weg zu ebnen, die ihre Chancen noch nicht ergriffen haben“, sagt Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Mitglied des Vorstands der RAG-Stiftung.
Eine repräsentative Umfrage des Forschungsinstituts Forsa für den Initiativkreis Ruhr zeigt, dass hier Handlungsbedarf besteht. Demnach sind fast zwei Drittel der Befragten der Ansicht, dass im Ruhrgebiet bestimmte Gruppen von Kindern und Jugendlichen bei den Bildungschancen benachteiligt werden. Betroffen seien vor allem Kinder aus sozial schwachen Familien sowie Kinder mit Migrationshintergrund. Zwar beurteilen 65 Prozent der Eltern von schulpflichtigen Kindern den Zustand der Schule ihres Kindes wie auch die Qualität der Lehr- und Lernmaterialen als gut oder sehr gut. Dennoch meinen 48 Prozent aller Befragten, Steuern und Abgaben sollten zugunsten der Ausstattung von Schulen erhöht werden.
„Das Ruhrgebiet ist in Sachen Bildung viel besser als sein Ruf: Kaum irgendwo sonst in Europa gibt es so viele Hochschulen auf so engem Raum. Auch verfügt das Ruhrgebiet in Nordrhein-Westfalen über die höchste Dichte von Schulen mit Abituroption. Es kommt darauf an, möglichst vielen Menschen den gleichen Zugang zu Bildung und Ausbildung zu ermöglichen. Das ist das Ziel der TalentMetropole Ruhr“, betont Marcus Kottmann, Leiter strategische Projekte der Westfälischen Hochschule. Neben der RAG-Stiftung und der Westfälischen Hochschule sind auch die Unternehmen BP Europa SE, duisport-Duisburger Hafen AG, Evonik Industries AG sowie ThyssenKrupp AG Premiumpartner der TalentMetropole Ruhr.